Kiezblock

Ein Kiezblock ist ein städtis­ches Vier­tel ohne Durch­gangsverkehr. Das bedeutet: Es ist möglich, mit dem Auto in das Gebi­et zu fahren und als Anwohner*in dort zu parken. Allerd­ings gibt es keine Möglichkeit mehr, das Wohnge­bi­et als Abkürzung zu benutzen. Natür­lich bleiben alle Gebäude im Kiez für Ret­tungs­fahrzeuge, Mül­lab­fuhr oder den Liefer­verkehr erre­ich­bar. Die Straßen im Kiezblock sind aber vor allem den Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vor­be­hal­ten, beson­ders in speziell dafür vorge­se­henen Fahrrad- oder Spielstraßen.

Bild: Chang­ing Cities/Yvonne Hagenbach

Der Kfz-Durch­gangsverkehr wird auf die Haupt­straßen am Rande des Wohnge­bi­etes umgeleit­et. Auf diesen Straßen wer­den die Rad- und Fußwege so umgestal­tet, dass sie geschützter und attrak­tiv­er wer­den. Auch das ÖPNV-Ange­bot wird aus­ge­baut. So kom­men alle Verkehrsteilnehmer*innen sich­er und schnell ans Ziel! Damit der Kfz-Verkehr nicht ein­fach in den Nach­barkiez auswe­icht, ist es entschei­dend, angren­zende Quartiere bei der Gestal­tung von Kiezblocks zu berück­sichti­gen und mit einzubeziehen.

Banksy: Swing Girl
Banksy — Swing Girl. Bild: Alyssa Argen­to, Abd­ual Nadeem, James Far­ley. Creative Commons License

Die Park­plätze in der Nacharschaft wer­den weniger und der öffentliche Raum kann wieder anders genutzt wer­den. Es entste­hen z.B. neue Spielplätze, Grü­nan­la­gen und Sitzmöglichkeit­en, die zum Aufen­thalt ein­laden. Kurzum: Der Straßen­raum wird für Men­schen geöffnet und dadurch wieder­belebt! Beson­ders für Kinder und Ältere ist es wichtig, dass sie sich gefahr­los direkt vor der Haustür bewe­gen kön­nen. Das Mod­ell der Kiezblocks reduziert den Autoverkehr und leis­tet so einen wichti­gen Beitrag zu kli­ma­neu­tralen Städten. Es wer­den weniger schädliche Lärm- und Lufte­mis­sio­nen aus­gestoßen. Die Idee der Wohnge­bi­ete ohne Durch­gangsverkehr ist unter anderem in Barcelona ent­standen. Dort heißen die Gebi­ete „Superblocks“.

Der Schillerkiez umfasst das Gebi­et zwis­chen Her­mannstr. im Osten und der Oder­str. im West­en, Lucy-Lameck-Str. im Nor­den und der Leinestr. im Süden. Um den Durch­gangsverkehr aus der Lucy-Lameck-Str. her­auszuhal­ten, schla­gen wir einen modalen Fil­tern auf Höhe der Jahn-Eiche vor der Karls­garten­grund­schule vor. Um den Durch­gangsverkehr aus dem Schillerkiez zu hal­ten, schla­gen wir einen modalen Fil­tern mit versenkbarem Poller am Ein­gang der Fontane an der Flughafen­str. vor (rot). Um die Umge­hung der Her­mannstr. aus nördlich­er Rich­tung zu ver­mei­den, schla­gen wir vor, zwis­chen Her­furth- und Kien­itzer, oder zwis­chen Kien­itzer und Aller­str. einen Block als Ein­bahn­straße in nörder­lich­er Rich­tung einzuricht­en (blau).

Mehr dazu?

Stern-Artikel

Enorm-Artikel

BZ zum Bergmannkiez

MORGENPOST zu Kiezblock

VOX-Reportage in 5 Teilen zu Superblocks (Englisch)

BBC-Video (Englisch) Quelle: Kiezblock-How­to, chang­ing cities 2020